Die Kurbelgehäuseentlüftung ist durch den sogenannten Blowby-Effekt für einen Verbrennungsmotor zwingend erforderlich.



Unter Blowby-Effekt versteht man das bei der Kompression in einem Verbrennungsmotor an den Kolbenringen vom Verbrennungsraum in das Kurbelgehäuse vorbeistreifende Gas. Er beträgt selbst bei neuwertigen und modernen Motoren ca. 1% bis 2.5% des gesamten Gasvolumens.

Bei einem Youngtimer ist die Annahme von durchschnittlich 2% korrekt und bei einem luftgekühlten Motor entsprechend mehr. Während des Verbrennungstaktes gelangt heißes und mit aggressiven Schadstoffen verunreinigtes Gas in das Kurbelgehäuse. Neben der Belastung des Motoröls ist daher eine Entlüftung des Kurbelgehäuses nötig. Die Kurbelgehäuseentlüftung wird in den Ansaugtrakt geführt. Somit wird das entwichene Gas beim nächsten Arbeitstakt wieder angesaugt. Zusätzlich zu den Schadstoffen werden bei der Entlüftung des Kurbelgehäuses auch Öltropfen mitgerissen. Durch die Einleitung des Blowbys in den Ansaugtrakt kann hierdurch eine starke Verschmutzung der Komponenten (Drosselklappe, Turbolader, Ventile usw.) hervorgerufen werden. Besonders der Turbolader und der Ladeluftkühler aber auch Heizfilmmessung und Drosselklappe werden hiervon negativ beeinflusst, es kann zu Leistungseinbußen und Störungen kommen. Ein weiterer Nebeneffekt ist das Mitreißen von unverbrannten Kraftstoffresten, insbesondere beim Kaltstart, was
zur Ölverdünnung des Motoröls führt.

Tip:

Die durch den Blowby in den Aussaugtrakt zurückgeleiteten Öltropfen sind für das Kraftstoffsystem, insbesondere den Turbomotor, schädlich und können durch sogenannte Oilcatcher zurückgehalten werden.

Wir führen Sonderanfertigungen, unter der Berücksichtigung des auftretenden Volumenstromes aus, damit es nicht zu unzulässigen Staudrücken im Kurbelgehäuse kommt und in Folge die Motordichtungen (Wellendichtringe) versagen.

Zusätzlich kann das System mit einem speziellen Oilcatcher auch „offen“ betrieben werden.
Zu den genannten Vorteilen kommt noch ein kalkulierbarer Leistungszuwachs von bis zu 2.5% hinzu. Das liegt daran, dass nur noch Frischgase in den Ansaugtrakt gelangen und nicht eine Mischung aus Frisch- und Altgasen. Ein Altgasanteil von 2.5% ist mit einer verringerten Motorgasfüllung von 2.5% gleichzusetzen, da die Altgase für den Verbrennungsvorgang wertlos sind.

Auch hier führen wir gerne Sonderanfertigungen durch. Der Einsatz ist jedoch nur im Motorsport zulässig!